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Eine nichtrostende eiserne Säule

Die Säule von Kuttup in Delhi

Eine eiserne Säule, etwa 7 Meter hoch und mehr als 6 Tonnen schwer, ist eigentlich nichts Besonderes. Es gibt viele Stäbe, Stangen, ja, und eben Säulen, aus Eisen, die irgendwo stehen oder liegen und vor sich hin rosten. Rost in Verbindung mit Eisen scheint schlichtweg etwas Unvermeidliches zu sein.

Die Eiserne Säule, man nennt sie auch die Säule von Kuttub, befindet sich in Indien, genauer gesagt in Delhi, oder noch genauer im Qutb-Komplex. Der Qutb Komplex ist ein Gelände in Delhi, auf dem die Ruinen der ersten Moschee stehen, die nach der muslimischen Eroberung der Stadt gebaut wurde.  Das war etwa um das Jahr 1200 n.Chr. Der Qutb-Komplex wiederum besteht aus verschiedenen Teilen, zum einen dem Minarett dieser Moschee, dem Qutb Minar, aber eben auch der berühmten Eisernen Säule. Er ist um einiges älter.

Die Säule, um die es geht, ist ein Relikt des ehemaligen Hindu-Tempels einer Festungsanlage aus dem 8. Jahrhundert. Die Festung wurde im 12. Jahrhundert zerstört, und man erbaute an dieser Stelle die bereits erwähnte Moschee.

Der heutige Standort der Säule ist nicht der Ort, an dem sie ursprünglich gestanden hatte. Die Säule wurde nämlich bereits in der Gupta-Dynastie, die Nordindien von 320 bis 540 beherrschte, gebaut. Ursprünglich stand sie auf einem Hügel, der Vishnupadagiri genannt wurde. Das bedeutet so viel wie „der Hügel mit dem Fußabdruck Vishnus“. Dieser Hügel liegt am Nördlichen Wendekreis. Er war daher im Gupta-Zeitalter ein astronomisches Beobachtungszentrum. An diesem Ort fiel der Schatten der Säule einmal im Jahr am frühen Morgen des 21. Juni zur Sommersonnenwende in die Richtung des Fußes von Vishnu.

Heute wissen wir, nicht zuletzt aufgrund der Eisernen Säule, dass die Inder zu der damaligen Zeit um 400 n. Chr. bereits ein hoch entwickeltes astronomisches Wissen besaßen.

Nun, dies zu erfahren macht die Eisensäule schon etwas interessanter; sie stand eben an einer bestimmten Stelle zu einem bestimmten astronomischen Zweck. Zu diesem Zweck hätte man gewiss auch ein anderes Material als gerade Eisen verwenden können, welches gemeinhin nach einer bestimmten Zeit dahin rostet.

Das Geniale an dieser Säule ist jedoch, dass sie inzwischen ein Lebensalter von mehr als 1.600 Jahren erreicht hat, ohne dahin gerostet zu sein! Nein, es braucht für dieses Phänomen  keine Verschwörungstheorien, auch keine Außerirdischen, wie Däniken glaubte, und erst recht keine Wunder, um dem Geheimnis auf den Grund zu kommen.

Viele Wissenschaftler haben sich inzwischen mit dem Phänomen beschäftigt, um herauszufinden, warum die Säule nicht rostet. Sie besteht aus 98 % reinem Schmiedeeisen von feinster Qualität. Eine solch hohe Qualität zu erzeugen erfordert eine ausgeprägte Fachkenntnis der Schmiedekunst – die frühen indischen Eisenschmiede beherrschten erstaunlicherweise schon damals diese Kunst, sie wussten, wie man rostfreies Eisen herstellt. Günstige Witterungsbedingungen am Standpunkt der Säule trugen ihr Übriges dazu bei. So wurden also die Außerirdischen von den Wissenschaftlern wieder nach Hause geschickt. Erstaunlich bleibt allemal, dass die Menschen jener Zeit bereits solches Wissen besaßen. Sie verfügten über Techniken, die eigentlich erst in neuerer Zeit "erfunden" wurden!

Ein mystisches Moment haftet der Säule aber dennoch an. Sollten sie je einmal nach Indien reisen und dieser Säule begegnen, so müssen Sie sich unbedingt mit dem Rücken an die eiserne Säule stellen, so sie nicht daran gehindert werden. Umfassen Sie die Säule dann rückwärts mit Ihren Händen. Wenn sich Ihre Finger dabei sofort hinter Ihrem Rücken treffen, so werden Sie für den Rest Ihres Lebens besonders viel Glück haben!

Es liegt dann nur noch an Ihnen, sich stets eine „eiserne“ Ration dieses Glückes zu bewahren.

SPW00027, PA0109
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