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Burg Rheinfels bei St. Goar

"Graf Dieter V. von Katzenelnbogen gründete die Burg Rheinfels 1245 zum Schutz des Rheinzolles bei St. Goar und St. Goarshausen. Burg Rheinfels wurde Residenz des gräflichen Hauses mit regem Kulturleben. Im 16. und 17. Jahrhundert bauten sie die Landgrafen von Hessen zum Wohnsitz und zur Festung aus. 1692 widerstand Rheinfels als einzige linksrheinische Festung den Truppen Ludwigs XIV., 1794 musste sie jedoch französischen Truppen überlassen werden und 1796/97 wurden die Außenwerke, der Bergfried sowie der sogenannte „Darmstädter Bau" gesprengt."

Man muss schon sehr genau hineinsehen in diese Kurzbiografie der Burg Rheinfels. Dann kann man wenigstens ansatzweise erahnen, dass es hier an diesem schönen Flecken Rhein bei St. Goar seit alten Zeiten schon hoch herging. Die Loreley höchst selbst war Zeugin und sang darüber die Schiffer in die Abgründe zu ihren Füssen, wenn sie nicht gerade Besseres zu tun hatte, zum Beispiel ihr güldenes Haar zu kämmen.

Die Burg wurde, wie soll es anders sein, an einem klassischen Engpass erbaut, den jeder passieren musste, der entlang des Rheins oder auf demselben sein Geschäft zu erledigen hatte. "Man", das waren die Herren von Katzenelnbogen, die sich mit Hilfe der Burg ihre Macht und ihren Einfluss sicherten. Durch den Bau der Burg Neukatzenelnbogen auf der anderen Rheinseite, im 14. Jahrhundert, wurde die Bedeutung der Burg Rheinfels noch erhöht, da nun die Grafen eine wirksame Rheintalsperre ausüben konnten. Aber im Jahre 1479 starben die Katzenelnbogener Grafen auf der Höhe ihrer territorialen Machtenfaltung aus und so fiel die Burg Rheinfels an die Landgrafschaft Hessen.

Zahllos sind danach die Begehrlichkeiten, Besitzstreitereien, Belagerungen, Zerstörungen, Erneuerungen, bevor die Burg das Schicksal vieler anderer Burgen teilte. Durch den Fortschritt der Waffentechnik wurde sie strategisch uninteressant und begann zu verfallen. Eine Zeitlang war die Ruine Steinbruch, bis sie im 19. Jahrhundert durch Prinz Wilhelm von Preußen vor weiteren Zerstörungen bewahrt wurde. Dann kam sie in den Besitz der Stadt St. Goar, wurde restauriert und seit 1973 beherbergt das Schloss ein Hotel. Die Burg ist also heute bestens gerüstet für Touristen, Urlauber, Wanderer und andere Freizeitgestalter, die von diesem Angebot auch reichlich Gebrauch machen. Die Lage der Burg hoch über dem Rhein ist eben doch zu schön, als dass man sich nicht an der herrlichen Landschaft ergötzen möchte!

 

SPW00004, ES0048

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